Neue Weine und gute Bekannte

Sting-Weine aus Figline Valdarno

Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt: Sie kommen an einen fremden Ort und begegnen der Vergangenheit wie auch der Zukunft zugleich. Klingt verrückt, oder? In 2006 besuchten wir erstmals Ortschaften im Arnotal östlich von Florenz. In Figline Valdarno erkannten wir neben unserem Bus Sting, den berühmten Musiker. Die meisten Mitreisenden erkannten ihn natürlich nicht, sie kannten nicht mal seine Musik. Spontan vermisste ich mein Schlagzeug, dass zu Hause in unserem Musikkeller vereinsamte. Wir erfuhren später, dass Sting hier seit etlichen Jahren ein Weingut besitzt und neben Wein und Olivenöl auch einen sehr guten Honig produziert. Von da an war uns klar, irgendwann Weine von Sting in unserem Programm zu präsentieren. Die Zukunft wurde sichtbar. 

Inzwischen hat Sting eine vermarktbare Produktlinie entwickelt, Weisswein, Rosato, mehrere Rotweine. Wir haben sie getestet, die „Message in the bottle“ oder „When we dance“. Tolle Weine, herrlich trinkig und bei guter Qualität doch unkompliziert, stark, charaktervoll. Wir bieten jetzt Sting-Weine in unserer Vinothek am Feld an. Inzwischen haben viele Kunden den Wein mit CD´s von Sting als Präsent kombiniert. Die Weine begeistern nicht nur Musiker.

Bolgheri-Weine, Wein aus der Maremma

Die Region um Bolgheri ist eher bekannt für die richtig teuren Toskaner, der Ornellaia oder der Sassiccaia. Jedoch der meiste Wein dieser Region ist so normal wie andere italienische Weine auch, aber meistens auch sehr gut.  Zu unserem Konzept gehören die ganz teuren Weine gerade nicht, denn die bekommen unsere Kunden bei fast jedem Weinhändler. Uns interessiert der sehr gute und unbekannte Wein. Und wir fanden ihn in 2017: Das Weingut Argentiera bietet den Wein, der uns besonders gut gefallen hat. Dieser Wein passt in unser Konzept. Und demnächst können Sie ihn bei uns testen.

Bolgheri-Weine, Wein aus der Maremma

Weinabend

Monatstreff der Weinfreunde Inzwischen hat sich unser monatlicher Weinabend etabliert, es gibt Stammgäste, aber immer wieder kommen neue Weinfans hinzu, Beginn jeweils 19.00 Uhr.

Nächste Termine:

  • Donnerstag 25. Januar 2018,
  • Donnerstag 22. Februar 2018,
  • Freitag 23. März 2018

Valtenesi-Weine vom Gardasee

Vor einigen Jahren (Messaggero 9, Juni 2013) berichteten wir von einer Händlerreise an den Gardasee. Es ging speziell um die Weine aus der südwestlichen Region am Gardasee, dem Valtenesi. Im Rahmen einer Verkostung unter der Regie der Fachzeitschrift „Merum“ (Andreas Merz) lernten wir Sergio Delai kennen, einen kleinen Produzenten dieser Region. Seine Produkte gefielen uns besonders, und wir kauften ein. Inzwischen haben wir mehrmals bei ihm eingekauft. Da wir nur eine klitzekleine Weinhandlung sind kaufen wir natürlich immer nur kleine Mengen. Aber immer wieder kaufen wir gern die Weine von Sergio Delai. Und in unserer Vinothek haben diese Weine ihre Freunde gefunden.

Radda-Weine aus der Mitte der Toskana

Radda, das liegt im Kern des Chianti Classico. Aus der Region haben wir schon immer einige sehr gute Weine. Gaiole, Castellina, Greve, Pansano, das liegt außen herum. Und in einem Tal unterhalb von Radda liegt  „Castello di Radda“, ein modernes, junges Weingut. Es war eher ein Zufall, der uns dorthin lenkte. Als wir dort in der Kundenbetreuung eine alte Bekannte wieder trafen war recht schnell ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Ein  Jahr später kamen Frau Fischer und ihr italienischer Kollege in unsere Vinothek nach Münster und präsentierten die aktuellen Weine. Inzwischen waren wir mehrmals wieder dort und setzen die gute Zusammenarbeit von damals wieder fort. Das Besondere dieser Weine: sie haben Struktur, ohne besonders schwer zu wirken; sie haben den Charakter der toskanischen Chianti, jedoch ausgereift, harmonisch, reif. Es sind die typischen toskanischen Weine, die zu Pasta mit Ragout genauso wie zu geschmortem Fleisch oder sogar zu Wild passen.

Alle italienischen Weine sind eben insbesondere gute Essensbegleiter.

Weinhandel mit Leidenschaft

Unser Messaggero 17 erschien im September 2016. Nun, nach über einem Jahr, legen wir wieder unseren Newsletter vor. Es gab eigentlich in dieser Zeit eine ganze Menge zu berichten. Besonders interessant war ein Besuch bei Andreas Merz in Lamporeccio auf seinem Weingut Balduccio in der Nähe von Vinci. Er war gerade dabei, frisch geerntete Oliven zu seinem hervorragenden Öl zu verarbeiten. Das Olivenöl der Ernte 2016 war knapp. Und einige Berichte im deutschen Fernsehen führten zu einer starken Nachfrage nach Balduccio-Öl. Inzwischen verkaufen wir die Ernte 2017, und schon wieder wird das Öl knapp.

In 2017 waren wir bei unseren Toskanareisen erstmals in Bolgheri und in der Maremma. Wir fanden herrliche Strände, wunderschöne Orte und Landschaften, gutes Essen und interessante Weine. Weine mit gutem Preis-Genuss-Verhältnis, mit hoher Qualität und mit den Aromen dieser Region im Südwesten der Toskana waren unser Ziel. Da haben wir einiges gefunden und werden diese neuen Weine nun langsam durch unsere Kunden testen lassen. Im Herbst besuchten wir den Gardasee. Wir trafen Sergio Delai, einen alten Bekannten aus dem Valtenesi, dessen mineralischer Groppello immer wieder ein besonderer Genuss ist. Und wir konnten neue Weine passend zu der hervorragenden Gastronomie dieser Region kennenlernen.

Früher hatten wir mal einen Online-Shop. Wir haben ihn bisher nicht wieder in Betrieb genommen. Es gibt sehr viele Juristen, die bei den zahlreichen Internet-Shops nach kleinsten Fehlern suchen und mit Abmahnungen ihr Geld verdienen. Dem wollen wir uns nicht erneut ausliefern. Natürlich können unsere Kunden immer noch bei uns bestellen (Mail, Tel.) und wir versenden die bestellte Ware. Und in Kürze gibt es bei uns eine neue pdf-Preisliste, und im Laufe dieses Jahres einen kleinen Katalog. Damit hoffen wir, unsere entfernt wohnenden Kunden wieder besser bedienen zu können.

Nun betreiben wir den Weinhandel schon mehr als 12 Jahre. Kenntnisse und Erfahrungen wuchsen stetig an, aber auch die Freude und Begeisterung mit und für Olivenöl, Wein, Lebensart und Kultur aus Italien. Und unsere Kunden vermitteln uns immer wieder, dass wir wohl einiges richtig und gut machen.  

Wir können was erzählen

Da hat sich einiges angesammelt: Erfahrungen, Wissen, Bilder, Adressen, Personen. Als vor einigen Jahren einige Landfrauenvereine unseren Vortrag über Olivenöl mit Verkostung nachfragten wussten wir noch nicht, wie sich das weiter entwickeln könnte. Es wurden etliche Vortragsabende bei verschiedenen Vereinen daraus.

Auch unsere Weinverkostung wurde mehrmals als AußerHaus-Event nachgefragt. Dabei sind unsere Degustationen immer daran ausgerichtet, Freunde für den italienischen Wein zu gewinnen, also nicht in hoher Sommeliersprache, aber mit anspruchsvollen, ehrlichen Aussagen und guten Produkten. Hinzu kamen Lesungen und andere Events mit Dr. Wolfgang Staudt, Autor vieler Bücher über Weine und Spitzensommelier unserer Region.

Erfreulicherweise gibt es, besonders in unserem Landkreis Darmstadt-Dieburg, inzwischen eine Vielzahl von Partnerschaften mit Gemeinden der früheren Provinz Florenz. Das Interesse der Menschen unserer Region an Italien und besonders an der Toskana hat stark zugenommen. Wir bieten hierzu gern unser Wissen und Erfahrungen in Gesprächen wie auch in kurzen Vorträgen an. Die Vorträge (Wein und Gastronomie in der Toskana, Wissenswertes zum Olivenöl, Reiseziele in der Toskana, …) können als pdf-Datei zur Verfügung gestellt werden, oder wir kommen mit unserem Vortrag zu Ihnen und bieten ergänzende Informationen und Antworten auf alle speziellen Fragen.

Wir stehen gern zur Verfügung: bei uns kann man eine Toskanareise planen und beginnen, nachbearbeiten und beenden, aber auch in erzählten Geschichten erleben.

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Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde,

nach langer Zeit der Stille gibt es nun wieder mal einen Newsletter von uns. Viel Spaß beim Lesen. Wir freuen uns über Rückmeldungen und Anfragen.

Herzliche Grüße

Angelika und Gerhard Dahms

Weine aus ganz Italien

Als wir vor 11 Jahren die Weinhandlung Dahms gründeten, hatten wir zunächst nur wenige toskanische Produzenten im Programm. Unser Konzept war, hauptsächlich Weine und Olivenöle von Produzenten direkt zu importieren, die bei den Wettbewerbern nicht angeboten werden oder nur selten in Deutschland zu finden sind. Wir haben dieses Konzept bis heute durchgehalten, aber wir haben inzwischen auch Weine aus anderen Regionen Italiens im Programm. 

Sizilien: der Nero d´Avola gehört zu den bekanntesten Rotweinen dieser Insel. (Feudo Disisa). Ein Weißwein mit zunehmender Beliebtheit ist der Insolia (Baglio di Pianetto) 

Apulien: Primitivo, kräftig und alkoholstark, und Negroamaro sind die Berühmtheiten vom Absatz des italienischen Stiefels (Conti Zecca, Menhir, Terre di Campo Sasso). 

Kalabrien: nahe am ionischen Meer gibt es hier die Lage Cirò. Von dort haben wir mit Greco Bianco und mit Gaglioppo die besten Reben in der Flasche (Ippolito 1845). 

Abruzzen: die Heimat des Montepulciano. Wir bieten z. Z. einen preiswerten und guten Montepulciano und einen ebenso gut trinkigen Rosato an (Collefrisio), demnächst wieder weitere Alternativen, auch in weiß (Orlandi Contucci Ponno). 

Toskana: die Region des Chianti, des Vino Nobile und des Brunello. Hier kommen auch einige berühmte Kultweine her, z. B. der Tignanello. Es gibt mehrere Hundert Produzenten in der Toskana. Fast alle produzieren gute Weine. Diese Weine stellen für uns auch heute noch die wichtigste Basis dar, etwa 20 Weingüter liefern an uns direkt ihre köstlichen Weine, etliche auch ihr Olivenöl (Castello di Verrazzano, Badia a Coltibuono, Le Sorgenti, La Canneta, Luca Brunelli, Colle Verde, Villa Sant´Anna, Lenzini, Fatt. La Castellina, Cappezzana, Vistarenni, Selvapiana, Castello di Radda, Poggio alla Sala, und viele andere mehr). 

Emilia Romagna: der Lambrusco ist hier zu Hause. Zu Unrecht wird dieser schäumende Rotwein verächtlich betrachtet: ein trockener Lambrusco gut gekühlt kann der ideale Wein zum Sommergrillen sein. Wir bieten immer wieder einen trockenen Lambrusco an (Cantina Formigine Pedemontana). 

Piemont: Eine sehr schöne Region, eine Region teurer Weine. Hier kommt der Barolo her. Hier gibt es jedoch auch den Barbera, den Nebbiolo, den Dolcetto, den Roero Arneis, den Ghemme, den … Inzwischen haben wir einige Kontakte direkt zu Produzenten. Demnächst machen wir dort einige Besuche und werden dann verhandeln. 

Sardinien: Leider war ich noch nie dort, aber nach allem was ich über diese Insel weiß könnte dies meine Lieblingsregion sein. Ich beneide Götz George, der dort viele Jahre lebte. Der Vermentino ist von hier ein ganz besonderer Weißwein, und die CannonauRebe (Grenache, Garnacha, Alicant) wird hier zu exzellenten Rotweinen verarbeitet. Hier gibt es auch Weine aus Monica oder aus Carignan (Cantina del Vermentino, Sardus Pater) 

Friaul: Eigentlich ist dies eine Region der guten Weissweine. Wir haben jedoch ein hochinteressantes Weingut gefunden, das uns aus Aquileia hervorragende Rotweine aus der autochthonen Rebsorte Rebosco liefert (Valpanera). Friaul ist sehr im Kommen 

Venetien: Neben Custoza, Lugana, Amarone und Bardolino liefert das Veneto eine Vielzahl an Weinen für jede Gelegenheit wie auch für gehobene Ansprüche. Neben Valpolicella, Bardolino, Pinot Grigio und Soave ist hier der Prosecco das besondere Genussereignis (Gorgo, Cantina di Custoza, Di Carlo, Collagù, Cantina Colli Vicentini, Colonna Ducale) 

Lombardei: Dies ist eine weite Region, vom Westufer des Gardasee bis fast an den Comer See. Der Groppello und der Marzemino aus dem Valtenessy ist so besonders wie der Nebbiolo aus dem Valtellina nahe der Schweiz (Delai, Le Gaine, Triacca) 

Süd Tirol und Trentino: Viele Deutsche besuchen diese Region, weil man dort oft noch Deutsch spricht, weil die Berge herrlich sind, weil fast alles nicht fremd ist. Und die Weine dieser Region gehen vom süffigen Weisswein, vom leichten Vernatsch bis hin zum kräftigen Lagrein. Da ist alles da (Girlan, Lageder). 

Was uns noch fehlt? Latium, Marken, Umbrien, Basilikata, Molise  -  Es gibt sicher eine Vielzahl an Produzenten, die ebenfalls in unser Konzept passen würden und auch gute Qualität liefern. Wenn wir lange genug leben, dann werden wir sie alle kennen lernen und Ihnen davon berichten. 


Wein aus China?

Als ich bei unserem örtlichen Chinarestaurant erstmals einen Rotwein „Great Wall“ auf der Karte sah, wurde ich neugierig. Leider gab es den Wein aber aktuell nicht. Dann erfuhr ich von mehreren meiner toskanischen Lieferanten, dass sie inzwischen immer mehr Wein auch nach China exportieren. Die erzielbaren Preise liegen fast auf europäischem Niveau. Von unserer regionalen IHK wusste ich, dass Geschäfte mit China nicht einfach sind. Die Nachfrage ist hauptsächlich trendorientiert: mal ist der Amarone gefragt, dann wieder der Prosecco oder etwas anderes. Es zählt, was sich gerade gut verkauft.

Mit einigem Erstaunen las ich nun in der neuen Ausgabe der „Merum“, wie sich der Weinbau und Weinmarkt in China entwickelt. Inzwischen hat China nach Spanien die zweitgrößte Weinbaufläche weltweit mit 830.000 ha, und diese Fläche kann noch erheblich wachsen. Rund 16 Mio hl Wein werden z. Z. in China jährlich konsumiert, gemessen an der Einwohnerzahl nicht viel. Erhebliche Mengen an Wein werden importiert, hauptsächlich aus Frankreich, aber auch aus Australien und Südamerika, weil die eigene Produktion noch nicht ausreicht. Die Weinproduktion wächst z. Z. stark, aber sie ist ausgesprochen trendorientiert. Nicht die Leidenschaft für eine Lage, eine Rebe oder eine herausragende Qualität, sondern die Ausrichtung am Markt bestimmt die Produktentwicklung. Jedoch trauen die Kenner der chinesischen Weinszene den Akteuren große Flexibilität zu. Und sollte demnächst Biowein nachgefragt werden, dann werden sie diesen auch sehr schnell anbieten.

Der Chinamarkt ist riesig und kann enorme Rückwirkungen auf die europäischen Produzenten und Märkte entwickeln. Vor diesem Hintergrund kann man sich über die beschränkten Egoismen einiger europäischer Staaten nur noch wundern. Wenn die europäischen Staaten ihre Marktmacht u. a. auch im Weinsektor nicht bündeln, dann werden die regionalen Weinproduzenten und auch die Kunden schon bald unter dieser Entwicklung leiden. 

Wie alt ist Wein?

Die Weinpflanze bzw. die Wildrebe kam schon in der Kreidezeit vor. Funde belegen die Existenz von Pflanzen mit reblaubähnlichen Blättern für die Zeit von 130 bis 70 Millionen Jahren vor unserer Zeitrechnung.

Botanisch gehört die Weinrebe in die Ordnung der „Rhamnales“, der Kreuzdorngewächse. Hier gehört sie zu den „Vitaceen“, den verholzenden Kletterpflanzen. Es entwickelten sich verschiedene Arten aus der ursprünglichen Pflanze, besonders von Bedeutung waren die Vitis Muscadinia (Mexiko und Nordamerika) und die Vitis Euvites (Europa, Amerika, Asien). Aus letzterer ging u. A. die Vitis vinifera hervor, die bedeutendste Rebsorte für die weitere Entwicklung. Von ihr stammt die europäische Vitis vinifera sativa ab, die wichtigste Mutter aller europäischen Weine.

Die europäischen Wildreben wachsen heute noch im Kaukasus, auf dem Balkan und an der Donau und sind wahrscheinlich die Ahnen der europäischen Weine.

Der Übergang von der früheren Wildrebe zu den ersten Edelreben erfolgte wahrscheinlich im Laufe der Jahrtausende durch spontane Mutationen, ausgelöst durch Klimaveränderungen oder andere natürliche Vorgänge. Zur Kulturpflanze und zum landwirtschaftlichen Weinbau kam es erst durch den Einfluss der Menschen. Schon etwa 3.000 v. Chr. wurde in Mesopotamien und Ägypten Wein hergestellt. Die Griechen  verehrten  etwa 1.000 v. Chr. auch einen Gott für den Wein: Dyonisos. Etwa um diese Zeit gab es auch den Weinbau bei den Etruskern in der heutigen Toskana. Die Römer begannen etwa 300 v. Chr. mit der Kultivierung des Weinbaus. Sie kannten schon 130 selektierte Rebsorten. Durch die Römer kam der Weinbau in ihre Kolonien, nach Frankreich, nach Spanien, und auch an  Rhein und Main. Durch sie wurden Krieger zu Winzern und der Weinbau half bei der Entstehung kultureller Gemeinschaften. Nach dem Zerfall des römischen Imperiums wurde Weinbau und Weinkultur durch die christlichen Klöster durch das dunkle Mittelalter bis in die Renaissance gepflegt, erhalten und weiter entwickelt. Gerade ihnen verdanken wir viel Wissen über den Wein und die Erhaltung der Weinbaukultur.

Heute gibt es etwa 2.500 „zugelassene“ Rebsorten, ca. 100 davon sind von größerer Bedeutung weltweit für die Herstellung von Wein.

Quelle: u. a. Das Rebsorten ABC, Dagmar Ehrlich, Hallwag 

10 Jahre Weinhandel Dahms 

Selten geschieht etwas „einfach so“. Meistens gibt es Ketten von Ursachen und Wirkungen, die zu ganz bestimmten Ergebnissen führen. Aber die Komplexität der Verkettungen und unser Leben in unseren jeweils eigenen Verkettungen verhindert immer eine klare Sicht auf die Zukunft, selbst, wenn wir glauben, alles im Blick zu haben. Vor zehn Jahren wussten wir nicht, wie sehr Italien, der Wein und das Olivenöl, Handel und Kunden, Kosten und Preise unsere Zukunft prägen würden.

Jens Dahms suchte eine berufliche Veränderung, mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung, also: Selbständigkeit. Die ganze Familie war in die Suche nach Möglichkeiten und Ideenentwicklung eingebunden. Nach umfangreicher Unterstützung durch die IHK und das Arbeitsamt entstand so die Weinhandlung „Chianti Toscana“ mit einem speziellen Geschäftsmodell. Am 1. Oktober 2005 war der Start. Zunächst waren unsere Privaträume zugleich Büro, Lager, Verkaufs– und Degustationsraum. Einige unserer Kunden erinnern sich noch heute an die sehr angenehmen Degustationsabende in unserem Wohnzimmer.

Ab 1. April 2007 diente die umgebaute Wohnung im Souterrain als Vinothek. Von hier aus wurde der Versandhandel bedient, hier fand der Direktverkauf statt, hier gab es unsere ersten Weinfeste (Verrazzano-Tag, Miniweinfest, Hausmessen) und eine Vielzahl an Degustationsabenden. Das Lager befand sich zeitweise beim Nachbarn. Zugegeben, die Lage am Ortsrand in Altheim war die denkbar schlechteste für ein Einzelhandelsgeschäft, die verfügbare Fläche schränkte die Nutzungsmöglichkeiten stark ein. Aber, dieses Weinfachgeschäft wurde zu einem besonderen „Tipp“, wurde etwas „kultig“. 

Das Geschäft wuchs, aber noch nicht genug für schwarze Zahlen. Also folgte am 1. Oktober 2010 der Umzug an den Rathausplatz in Münster in eine viel größere angemietete Fläche, Gerhard Dahms wurde der Inhaber. Ein herrlicher Weinladen war entstanden. Da konnten wir uns weiter entwickeln. In der Vinothek gab es nun größere Degustationen, Geburtstagsfeiern, Firmenfeiern, Kindtaufen, Hochzeitsempfänge, Weinfeste mit Jazz, Veranstaltungen mit italienischen Partnern, Lesungen und Seminare mit dem befreundeten Dr. Wolfgang Staudt (Master of Wine and Spirits). Hier gab es Kunst, u. a. von Inge Eckmann, Hans-Peter Schmücker, Maren Bagdahn, Sabine Janietz und aus italienischen Werkstätten. Hier entstanden spezielle Degustationen (mit Menu) und die Weinabende als lockerer Stammtisch für alle Weinfans. 

Nachdem jedoch in 2014 eine Fortsetzung des Mietvertrages scheiterte, kam sehr ungeplant und mit Tränen der Rückzug des Weinhandels nach Altheim in die eigenen Räume. Seit 1. April 2015 ist die Vinothek wieder in den etwas umgebauten Räumen im Souterrain im eigenen Haus. Die Kosten wurden damit stark gesenkt, und nach einem extremen Tief sind nun unsere treuen Kunden wieder da. 

Inzwischen sind wir aus verschiedenen Gründen sehr glücklich darüber, wieder in Altheim am Feldrand unsere Weine und Olivenöle zu verkaufen. Das Feedback von unseren Kunden bei den Degustationen und an den Weinabenden ist positiv, die Stammkunden sind uns treu geblieben, und wir haben nun schon 10 Jahre Erfahrungen sammeln können, für unsere Kunden und uns. 

 Am Anfang hatten wir wenige Weingüter aus der Toskana im Programm. Inzwischen sind es wesentlich mehr aus der Toskana wie auch aus anderen Regionen Italiens. Zu den norditalienischen Produzenten stehen wir in direktem Kontakt, kennen die Inhaber, die Familien, haben dort Freunde gewonnen. Und wir haben für die restlichen Regionen zuverlässige und vertrauenswürdige Lieferanten gefunden. Neben Weinen aus ganz Italien bieten wir inzwischen auch vereinzelt spanische Weine. Und wenn Kunden besondere Wünsche haben (Griechenland, Frankreich, usw.), dann kümmern wir uns auch darum. Und immer noch bieten wir auch Keramik, Accessoires, Pesto und Pasta, Bücher und Beratung.

Ein Schwerpunkt in unserem Geschäft war von Anfang an das wirklich gute Olivenöl. Wir haben inzwischen eine Vielzahl an Vorträgen und Verkostungen hierzu durchgeführt. Unser bester Berater hierzu ist seit Jahren Andreas März (Herausgeber der Zeitschrift „Merum“).

Und für alle Kunden, die uns nicht besuchen können, weil sie irgendwo in Deutschland wohnen, bieten wir noch immer „ihre“ besonderen Weine, oder auch mal was Neues, per Versand. 

10 Jahre Weinhandel bedeutete für uns, für die ganze Familie, viele Berge und Täler und viele Kurven, aber auch viele Begegnungen, Erfahrungen, Erlebnisse. Das war eine tolle Zeit. Mal schauen, was nun noch kommt, wir machen jedenfalls weiter

Italienischer Wein 2015

In Italien ging die Weinproduktion von 8328 Mio. Liter in 1983 auf 4209 Mio. Liter in 2014 kontinuierlich zurück. Damit einher ging jedoch in vielen Regionen ein ständiger Anstieg der Qualität. In diesen Jahrzehnten gab es erhebliche Investitionen in die Weinberge und in die Kellertechnik, immer mehr Produzenten holten sich Unterstützung von gut ausgebildeten Önologen und Agrarfachleuten, viele stellten ihre Produktion auf biologischen oder gar biodynamischen Anbau um. Ähnliche Entwicklungen gab es auch in Deutschland und in anderen Weinländern.  In 2015 stieg wieder die produzierte Weinmenge. Aber besonders wird die Qualität dieses Jahrgangs gelobt. „Der Frühling verlief optimal und begünstigte einen reichen und gesunden Fruchtansatz. Der mit bis zu 38 Grad sehr heiße und immer wieder von ausgiebigen Regenfällen unterbrochene Sommer sorgte für einen optimalen Vegetationszyklus, so dass wir die Lese sieben Tage vorziehen konnten. Auch während der Ernte herrschte günstiges Wetter. Die klimatischen Bedingungen führten zu einer spürbaren Eindämmung von Parasiten– und Pilzbefall, durch nur spärliches Spritzen konnten Ausgaben und Umweltbelastung gering gehalten werden. Wir erwarten einen exzellenten Jahrgang. …“ so Marco Alessandro Bani, Direktor Chianti-Konsortium (aus Merum Nr. 6/15). So positiv äußerten sich noch einige andere Vertreter der verschiedenen Regionen. Wir sind auf die neuen Weine sehr gespannt. 

Wein aus Lastra a Signa

In 2014 wurde zwischen Münster bei Dieburg und Lastra a Signa bei Florenz die Städtepartnerschaft vereinbart. Damit haben inzwischen 10 Gemeinden des Landkreises Partnerschaften mit Gemeinden der früheren Provinz Florenz.  In Lastra a Signa haben wir einen besonders interessanten Kontakt gefunden: das Weingut „I Mori“. Zu diesem Weingut gehören Weinberge in Lastra a Signa. Von hier kommen sehr preiswerte Chianti. Zu dem Unternehmen gehören jedoch noch ein Weingut in Montalcino und ein weiteres im Süden der Toskana, in der Maremma. 

Die Weine von „I Mori“, der Chianti , der Chianti Riserva und der Bianco, wurden von uns zu einigen Anlässen in Münster ausgeschenkt. Die Weine fanden mehr Nachfrage als wir dachten. Außerdem wird hier auch ein gutes Olivenöl produziert, welches allerdings aus der 2014er Ernte nur in geringer Menge zur Verfügung stand. Die Olivenfliege und ein Unwetter hatten die Ernte weitgehend zerstört.  Nachdem wir auch die Weine aus der Maremma und aus Montalcino testen konnten, hatten wir auch diese eingekauft und in einigen Degustationen und bei Weinabenden angeboten. Hier ist es der Rosso di Montalcino, der uns und unseren Kunden sehr gut gefallen hat. Aber auch der Brunello di Montalcino aus dieser Produktion hat uns begeistert. 

Seit einigen Monaten sind die drei Weingüter als „La Canneta srl“ zusammengeschlossen. Damit erhalten wir künftig gute und doch verschiedene Weine aus drei toskanischen Regionen auf dem Weingut in Lastra a Signa. Wir haben inzwischen weitere Weine aus Lastra a Signa kennengelernt. Vielleicht entwickelt sich daraus noch mehr. 

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Eindrücke ..

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